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Spielen

"Spielen ist etwas für Kinder!" Warum? Ich betrachte den Menschen ganzheitlich.  Aus diesem Verständnis heraus besteht er aus Geist, Seele und Leib. Oder anders ausgedrückt: aus Verstand, seinen Gefühlen und seinem Körper.

Um einen Menschen in seiner Ganzheitlichkeit zu fördern, ist neben dem Denken auch die Gefühls- und Körpererziehung wichtig. In der Schule z.B. wird heute leider immer noch hauptsächlich mit dem Verstand gelernt. Ein Spiel kann hier Abhilfe schaffen. Da es vor allen Dingen die Gefühls- und Körperebene anspricht, ist es eine wunderbare Möglichkeit zu lernen und sich zu entwickeln.

 

Unsere Gefühle und unser Körper haben bis ins Hohe Alter eine wichtige Funktion für uns und unser Leben. Spielen ist also nicht nur etwas für Kinder, sondern für Jung und Alt eine super Sache.  Und wenn du genauer hinschaust dann wirst du erkennen, dass Erwachsene auch (noch) spielen. Vielleicht andere Spiele als Kinder, aber sie spielen. 

Was macht das Spiel darüber hinaus noch so besonders?!

Wenn wir spielen, dann versinken wir oft im Spiel und vergessen Raum und Zeit... und schwups, finden wir uns in einer anderen Welt wieder. Diese innere Welt unterscheidet sich von der äußeren Welt. Hier gelten andere Gesetze. Die äußere Welt wird durch die Zeit bestimmt. Die Innere Welt bietet Entspannung, man ist frei von Sorgen und ganz im Moment. Wir Menschen brauchen beide Welten um gesund zu bleiben.

Das Spiel führt uns in diese innere Welt. Ein Clown z.B. kann uns durch sein interaktives Spiel an die Hand nehmen und uns in Bereiche führen, in denen wir noch nicht waren, die aber zu uns gehören. Viele Menschen unserer Gesellschaft leben nur noch in der äußeren Welt. Höher, schneller, weiter. Das Spiel kann diesen Menschen einen Zugang zur längst verloren gedachten, oder vergessenen Bereichen ermöglichen.

 

 

Spielen kann helfen & heilen

Bleiben wir in der Schule. Es gibt viele Schulkinder, die unter einem Bewegungsmangel leiden. Als Konsequenz können sie sich oft auch nicht mehr so frei bewegen wie sie gerne möchten. Das Selbstvertrauen und der Selbstwert sinken und dies kann sich auch in ihrem Sozialverhalten widerspiegeln. Bewegung bringen viele Kinder mit Sport, Schwitzen und Anstrengung in Verbindung. Wenn nun aber Frau Clown um die Ecke kommt und die spielerische Clownsgymnastik mit den Kindern durchführt, lösen sich Verkrampfungen, Ängste und das Gefühl des Nicht-Könnens. Bewegung macht auf einmal (wieder) Spaß! An diesem Beispiel zeigt sich auch, dass das Spiel neben dem Körper auch die Gefühlsebene anspricht.

Im Seniorenbereich ist Ähnliches zu beobachten. Das Spiel nimmt die Angst vor dem Versagen, vor Neuem und die verschüttete Bewegung und erschlaffte Muskulatur kann sich bei regelmäßigem Training wieder (etwas mehr) entfalten. 

Bei Erwachsenen kommt ein weiterer Aspekt hinzu: spielen kann helfen, die eigene Kreativität, Flexibilität und Spontanität  frei zu setzen bzw. wieder zu entdecken. Denn Spielabläufe sind nicht festgelegt. Dadurch muss das Gehirn neue Synapsen bilden und verfestigte Abläufe und Denkvorgänge können gelockert ja sogar aufgelöst und durch neue Synapsenverbindungen ergänzt oder ersetzt werden. 

Das Spiel als Selbstausdruck

Der Spieltrieb eines Kindes ist angeboren und für seine Entwicklung sehr wichtig. Aus dem Spiel heraus lernt das Kind nicht nur sich, sondern auch seine Umwelt besser kennen. Es handelt spontan und kreativ. Außerdem kann es  sich mittels des Spiels selbst ausdrücken- und zwar auch dann, wenn es schwer fällt, die eigenen Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen. Das gilt bis ins hohe Erwachsenenalter.

Bei Herausforderungen kann das eigene Spiel helfen eine Distanz zu den Problemen herzustellen. Durch das Auf-Abstand-Gehen verliert das Problem an Ladung (z.B. durch spielerisches Abreagieren), es kann aus einer anderen Perspektive betrachtet und eine Lösung gefunden werden.

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